Samstag, Februar 27, 2010

Kaum

... ist Wochenende und mein Kopf platzt fast und ich sehe schon niedliche Aenderungsraten und Sekantensteigungen durch die Luft tanzen. Schade, dass sie anscheinend ueberall vorhanden sind, nur nicht in meinem Gedaechtnis. Der Versuch mein Interesse fuer diesen Zirkus zu vergroeßern, indem ich mir die Aufgabe stelle, einen Graph darauf zu untersuchen, wann meine Sehnsucht nach meiner kleinen, liebsten Lieblingsfreundin in Abhaengigkeit von Ort, Wetter und Allgemeinzustand am groeßten ist, schlug auch eher fehl und brachte nur die Feststellung, dass sie mir fehlt als waeren wir Lichtjahre voneinander entfernt. Wie machst du das bloß?

Tja. Wer bitte hat dir ins Hirn gekotzt, dass du meinst es gibt keine andere Person in meinem Leben außer dir? Ausgenommen von diesen hier verliere ich kein Wort ueber dich, heule dir nicht nach, vermisse dich nicht, bin nicht das schwache, naive Maedchen, fuer das du mich haelst. Beantwortet das deine Fragen? Warum laesst du nicht los? Ich hab es laengst getan.

Ploetzlich sitz ich dort, im einst von mir gehassten, nun aber geliebten Biologieunterricht, es macht Klick in meinem Kopf und mir faellt sprichwoertlich alles aus dem Gesicht. Ich stecke mitten in meinem einem Jahr lang hinterhergetrauerten, ertraeumten, damals so fernen Traum; hab den Dreck selbst in die Hand genommen und aus Wunschwelt Realitaet gemacht. Wie oft man mir doch sagte, ich solle meine Traeume loslassen. Mich mit dieser Niederlage, Unfaehigkeit, dem Versagen abfinden.
Nix da, ihr Idioten. Irgendetwas in mir ließ nicht los, nie, gab nicht auf, nie, kaempfte, immer. Ich wuesste gern, was das ist.
Ich erkenn mich nicht wieder. Denn es ist mir ein Raetsel. Dass so viel Kraft. In einem kleinen, schwachen Maedchen steckt.
Ich haette gern den Raum mitsamt seiner knapp 30 Leute in Traenen ertraenkt, als ich kurz, ansatzweise, ganz zaghaft zu realisieren begann, dass ich mir ein Schild auf den Kopf packen kann, das froehlich verkuendet, ich bin gluecklich und vor allem stolz wie noch nie. Und sich dieses kleine Arschloch in meine Welt draengelte.

Auf ein kurzes, viel zu langes, doofes Wochenende. Und einen tollen Montag.

Dienstag, Februar 23, 2010

Das letzte Jahr

... war das Beste, was mir je haette passieren koennen.
Denn ohne dieses Drecksgefuehl wertlos zu sein haette ich nie erfahren, wie wertvoll in Wahrheit alles ist. Dann waere es nie so gekommen. Und vielleicht war es noch nie so schoen, wie jetzt.
Die Kunst ist es, zu wissen worauf es ankommt. Dann ist der Rest egal. Und alles andere schoen. Und du und ich.

Ich schenk dir die Welt, mein Lieblingskeks. Eingepackt in lila Papier mit weißen Sternchen.
Und wenn du diese nicht willst, bau ich dir 'ne Neue.

Samstag, Februar 20, 2010

Vorsichtshalber

... bin ich aus meinem Zimmer gefluechtet, denn anders haette ich mich wohl nicht mehr davon abhalten koennen, meine Krallen in jedes greifbare Bildchen an meiner Wand zu krallen, abzureißen und in seine allerkleinsten Einzelteile zu zerlegen. Den Drang hab ich immer, wenn irgendetwas in mir wuetet, das unbedingt raus moechte. Aber nicht kann.

Ich stelle gerade fest, dass je dunkler es in mir wird, umso mehr huelle ich meine Augen in ein schwarzes Gewand. Zufall ist das nicht, dumm genauso wenig, denn es haelt mich wenigstens trocken; waere schließlich zu schade um die viele Arbeit und die teure Farbe, wenn ich umgehend alles in Traenchen ertraenke.

Ich verstehe nicht, warum ich dich immer an den Tagen, wenn ich dich am meisten brauche, nicht finden kann. Aber ich hab es dir so versprochen. Auf dich zu warten, wie lang auch immer. Dich gehen zu lassen, wie weit auch immer.

Komisch, dass meine Gedanken immer noch um den Mai einen großen Bogen machen, sogar in Kauf nehmen ueber anderen, noch viel groeßeren Mist zu stolpern und in die naechstbeste Schlucht huepfen, wohlwissend, dass sie den Fallschirm vergessen haben. Oder gerade deshalb?

Meine Zuversicht und Kampfgeist scheinen zusammen mit dem Schnee vor meiner Tuer geschmolzen zu sein. Ich bin ein im Vergleich zu anderen Lebewesen in seinen Faehigkeiten eingeschraenkter Mensch, keine Wundermaschine, die zwischen brummendem Schaedel und massakriertem Ruecken Hand in Hand mit dem Hass gegenueber dieser einer ''normalen'' Volljaehrigen unwuerdigen Kinder durch den Regen tanzt und ein verlorenes Jahr mal eben auf einer halben Arschbacke wieder einholt, nein, sogar alle anderen ueberholt, wie es irgendein ueberirdisch leichtsinniges Stimmchen mir wochenlang zufluesterte. Von wegen ein Versagen ist egal.
Was dann kommt, weiß ich nicht. Und was gerade war. Und gleich ist.

Mai. Mit dir funktioniert es nicht. Aber ohne dich geht es nicht.

- Was bei diesem Film mit mir passiert habt ihr noch nie erlebt, meine Lieben.
Und wenn du nicht bald wieder bei mir bist geht irgendwas kaputt. Garantiere.

Montag, Februar 15, 2010

Ach du

... heilige Scheiße, bin ich verknallt.


Montag, Februar 08, 2010

So

... fuehlt es sich also an, wenn einmal alles so ist, wie ich es mir wuensche.

Ich
habs
geschafft.


Sonntag, Februar 07, 2010

''Machen Sie was Sie wollen -

... alt genug sind Sie ja jetzt!'' Aha. So lockt mich also die naechstbeste Bank ein Konto bei ihr aufzunehmen, mit dem Geld, das ich nicht habe. Wirklich anders ist jetzt nicht wirklich irgendetwas; schließlich hab ich schon vorher gemacht, was ich wollte. Jedoch weiß ich jetzt, wie sich ein wirklich gelungener Geburtstag anfuehlt und was es heißt, wenn man sich von ganzem Herzen wuenscht, der Tag ende nie.

Verkrampft krallte ich mich am Sitz fest, zog den Sicherheitsgurt enger, bis die Luft knapp wurde, klammerte mich mit allem, was ich hatte an den kleinen Gluecksstein meiner liebsten Lieblingsfreundin und schloss die Augen. Doch als ich sie erwartungsvoll wieder oeffnete war alles wie zuvor. Zwischen ein paar duerren Baeumen und vielversprechend grauen Wattewolken ragten zwei unverwechselbare Tuerme in den Himmel, die ueber der Stadt wachten und anscheinend jede hinterletzte Ecke mit einem Fluch befleckten.
Irgendwie hatte ich damals schon im Gefuehl, dass ich all meine Hoffnung da dummerweise in die sterilen Haende des Teufels legte, und doch keine andere Wahl.
Das Liedchen, das mein fescher Mp4-Player mir in diesem Moment um die Ohren warf, war immer eines meiner liebsten. Heute trau ich mich nicht mehr, es zu hoeren. Denn jede Silbe, jeder Ton, selbst jede Sekunde, in der die Musik aussetzt erinnert mich schmerzvoll an die schlimmste Woche meiner Geschichte, in der ich mehrmals starb, aber nur einmal wiederauferstand.

Ich frage mich, warum mein Koepfchen sich in jedem ach so kleinen Moment der Langeweile auf die Reise in die Vergangenheit macht und krampfhaft Bewerber sucht fuer den heißbegehrten Platz der absolut schrecklichsten Dreckszeit meines letzten Jahres. Auf Platz eins landet dabei immer, ausnahms- und zweifellos diese reizend abgefuckte Klinik.
Ich hab nie jemandem erzaehlt, was dort wirklich mit mir passierte. Ich hoffe, es wird niemals jemand Interesse fuer dieses Thema entwickeln.
Glueckwunsch, mein Tag ist gelaufen.

Nicht, dass ich wieder in meiner depressiven Vergangenheitsrumheulerei stecken wuerde, nein.
Mein Herz huepft, wenn ich an gestern denke, als mal wieder entweder alles außer ihr egal, oder alles und sie schoen war. Wenn ich einen Blick auf morgen werfe, wo ich als strahlende Siegerin der Welt meine Rueckkehr praesentiere und ich zum Glueck die Angst vorm Scheitern in meiner allgegenwaertigen Schusseligkeit verlegt habe und gar nicht erst anfange, nach ihr zu suchen. Wenn zwei verdammte Tage vorbei sind, du wieder bei mir und somit alles dort, wo es hingehoert. Ich haette nicht gedacht, dass ich jemals von jemandem verlangen wuerde, mir meine so wichtige Freiheit zu nehmen, weil ich will, dass du mir jede Sekunde aufs Neue die Luft zum Atmen nimmst.
Noch weniger haette ich gedacht, dass ich eines Tages dort stehen wuerde, wo ich morgen sein werde. Das ist nicht meine Art; haette ich doch, wenn man mir vor einem Jahr meine unmittelbare Zukunft praesentiert haette dankend abgelehnt und aus vollster Ueberzeugung in meine grenzenlose Sensibilitaet, Schwaeche und Kampfunfaehigkeit den Notausgang genommen.

Vielleicht ist Schwaeche zeigen das, was mich stark macht. Der Wegweiser, der mich zu einem Etwas in mir fuehrte, das niemals aufgibt.
Und vielleicht fehlst du mir sehr.

Gebt's zu - ihr wart auch der Meinung, ich sei zu schwach.